Kamerun – Dokumentation in Krankenhäusern

Dieses Foto war das Titelbild meiner Ausstellungen zu dieser Reise. Auf dem Landweg zu einem Krankenhaus hielten wir an einem kleinen Ort. Die Menschen dort führten uns zu ihrem selbstgebautem und improvisierten Krankenhaus. Die Wände waren hauptsächlich aus Holz gebaut und elektronische Geräte waren mangels Stromversorgung nicht vorhanden. Aber, und das war in vielen Krankenhäuser leider Mangelware, haben die Leute dort für die Betten Moskitonetze angebracht. Die beiden Frauen links und recht sind die Töchter der Patientin. Beide Frauen lachten und klatschen als wir das Krankenhaus besichtigten und führten mich mit großer Freude zu ihrer Mutter. Ich habe nach einem Foto gefragt und dieses ist dabei entstanden. Man sieht das Bein der älteren Frau, das wahrscheinlich aufgrund mehrerer Frakturen und falscher Behandlungsmethoden diese Fehlstellungen hat.
Einen Rollstuhl hatte die Frau nicht.

Eine Angehörige wacht nach einer Operation neben dem Bett. Die Frau klagte über
ständige Bauchschmerzen und nichts konnte ihr helfen. Bei einer Endoskopie konnte Dr. Sören Gatz eine innere Blutung als Ursache entdecken, an der sie auch früher oder später gestorben wäre. Mit einem ca. zweistündigen Routineeingriff konnte der Arzt der Frau das Leben retten und gleichzeitig das dortige
Personal bei dem Eingriff schulen. 

Ein Arzt untersucht ein Röntgenbild. Keine Besonderheit, könnte man zunächst meinen. Allerdings verfügen nur wenige Krankenhäuser über Röntgengeräte. Dort gab es aber eines, allerdings keine Leuchtwand und zudem fiel ständig der Strom aus. Zur genaueren Betrachtung hielt der Arzt das Bild gegen das Sonnenlicht. 

Zu dieser Frau muss ich eine kleine Geschichte erzählen. Das Foto entstand an meinem letzten Tag bei diesem Krankenhaus. Die Frau und ich tauschten jeden Tag ein paar Nettigkeiten aus und ich kann sie als sehr herzlich und stark beschreiben. Trotz des Verlustes ihres linkes Beines stand sie für das Foto extra aus ihrem Rollstuhl auf. Damit zeigte sie für dieses Portrait eine Stärke und
einen Stolz der mich wirklich sehr beeindruckt hat.

Ein Ziegenhirte treibt seine Herde über das Gelände eines Krankenhauses.  

Bei dieser Operation war ich von Anfang bis Ende anwesend und habe mit der Kamera dokumentiert. Es war ein schwieriger Eingriff bei dem der Patient beinahe das Leben verloren hätte. Da es dort Strom gab und das Krankenhaus relativ gut ausgestattet war, war der OP-Raum einer der Besten die ich auf meiner Reise sehen konnte. Allerdings gab es auch dort keine Klimaanlage, wodurch es in dem Raum unerträglich heiß wurde. Und wie üblich findet man auch dort Rost und Holz, was nach medizinischen Standards dort eigentlich beseitigt werden müsste. Im zweiten OP kam gerade ein Kind auf die Welt. Um dem Geruch bei der OP ein wenig zu entgehen, begab ich mich regelmäßig in einen kleinen Raum zwischen den OPs. Auf der eine Seite starb fast ein Mensch, auf der anderen Seite hört ich das erste Schreien eines Kindes. Ein wirklich beeindruckender wie surrealer Moment.